Der Skandal verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Stadt und über
die Stadtgrenzen hinaus. Der Meister verlor seinen guten Ruf. Ihn störte
das nicht. Niemand suchte ihn mehr auf. Auch das berührte ihn nicht.
Als das Kind geboren war, brachten es die Eltern zu ihm. „Ihr seid der
Vater, also kümmert Euch auch darum.“ Der Meister nahm sich liebevoll
des Kindes an. Ein Jahr später gestand die Kindesmutter ihren Eltern
reuevoll, dass der wirkliche Vater des Kindes der junge Mann aus dem
Fleischerladen sei. Vollkommen zerknirscht gingen die Eltern erneut zu
Hakuin, um sich zu entschuldigen und seine Vergebung zu erbitten. „Es
tut uns aufrichtig leid, Wir sind gekommen, um das Kind abzuholen.
Unsere Tochter hat uns gestanden, dass Ihr gar nicht der Vater seid.“
„Ist das so?“, soll Hakuin gesagt und ihnen den Säugling zurückgegeben
haben.
Der Zenmeister hat auf Lüge und Wahrheit, schlechte und gute Nachrichten genau gleich reagiert: „Ist das so?“ Er lässt den Augenblick in der Form zu, die er gerade hat, ob gut oder schlecht, und wird deshalb nicht in das menschliche Drama hinein gezogen.“
Eckhart Tolle, Eine neue Erde, Seite 210 f
Der Zenmeister hat auf Lüge und Wahrheit, schlechte und gute Nachrichten genau gleich reagiert: „Ist das so?“ Er lässt den Augenblick in der Form zu, die er gerade hat, ob gut oder schlecht, und wird deshalb nicht in das menschliche Drama hinein gezogen.“
Eckhart Tolle, Eine neue Erde, Seite 210 f
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